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Ganzheitliche Pferdephysiotherapie

Heilprakterin und Osteopathin behandelt Schulpferde

 

Ein Schulpferd hat es nicht leicht — Tag für Tag mehr oder weniger der gleiche Ablauf im Schulbetrieb und der ewige Kampf mit den Reitern unterschiedlichster Temperamente, die nicht wissen, was sie wollen, bzw. (noch) nicht wissen, wie sie ausdrücken können, was sie wollen, oder mehr wollen als gerade möglich. Physische und psychische Fitness ist hier gefragt. Konsens im RV Wiesenbach  war immer, eine Überlastung der Schulpferde zu vermeiden und für einen Ausgleich zum Schulbetrieb zu sorgen. Dafür ist die Zahl der Reitstunden pro Tag auf zwei begrenzt, die Pferde gehen ins Gelände und es besteht ausreichend Weidegang, wann immer witterungsbedingt möglich, inkl. eines Sommerurlaubes. Zu einer guten Betreuung gehört natürlich auch eine gute medizinische Versorgung. Jedoch nicht alles, was sich bei einem Pferd als gesundheitlich/verhaltensmäßig auffällig darstellt, lässt sich durch Bildgebung oder labordiagnostisch erklären. Die Beurteilung des Pferdes aus einem anderen Blickwinkel — z. B. der Osteopathie – kann da nicht schaden. Hier werden Verspannungen im muskuloskeletalen Bereich ertastet  und mobilisiert sowie Blockaden gelöst und nach Ursachen gesucht. In regelmäßigen Abständen kommen die Schulpferde des RV daher in den „Genuss“ einer osteopathischen Behandlung, in diesem Jahr von Heilprakterin und Osteopathin Sarah Bucher aus Mosbach. Ein  Schwerpunkt in Sarah Buchers Behandlungs-Portfolio ist die Kraniosakraltherapie, bei der durch manuelles Erspüren des Liquors im Gehirn und Rückenmark Verspannungen in allen Körpergeweben gelöst, das Immunsystem gestärkt und die Vitalfunktionen stabilisiert werden können. Außerdem gehören zu ihren Arbeitsmaterialen ein Massage-Rückenpad für die Grundentspannung, ein Massage-Handgerät zur Aktivierung von Akkupressurpunkten, ein Laser zur Förderung der Durchblutung und ein pulsierendes Magnetfeld zur Zellgeneration. Klar — dieses Programm ist sinnvoll, auch bevor sich Symptome manifestieren. „Nach der Behandlung werden die Pferde etwas ‚verkatert‘ sein“, meint Sarah Bucher und empfiehlt eine ein- bis zweitägige Ruhepause.

Am Tag darauf schaute sich Mobil-Sattlerin Monika Roux aus Seeheim/Jugenheim, sozusagen in „interdisziplinärer“ Zusammenarbeit, an, wo der Schuh oder besser gesagt der Sattel drückt, und polsterte zum Ausgleich für eine „weggedrückte“ Brustwirbelsäule (Guinness) oder zur Erhöhung der Bewegungsfreiheit des Schulterblattes (Winni) oder im Lendenbereich (Evo) die Sättel auf. Aufpolstern ist allerdings nicht in jedem Fall eine Lösung: Gary ist über seinen Sattel hinausgewachsen, er ist etwas mollig geworden. Da muss natürlich was Neues her.

CW

 

Amtsblatt der Gemeinden Bammental, Wiesenbach und Gaiberg Nr. 40 2020

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